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Das Dorfensemble
Das Festland Rügen, welches sich von der Trebel und der Recknitz bis zum Sund erstreckte, bildete seit 1194 gemeinsam mit der Insel Rügen das „Fürstentum Rügen“. Die sich nach der Erstürmung des Tempels von Arkona (1168) zum Christentum bekennenden Rügenfürsten begannen anschließend mit der Christianisierung ihrer Ländereien.
Die Backsteinbasilika von Starkow, die eine der ältesten Dorfkirchen im festländischen Teil des Fürstentums Rügen war, wurde im 13./14. Jahrhundert errichtet.
Im Vordergrund fließt die Barthe (Bardeka reka), die auch dem slawischen Land und der Stadt Barth den Namen gab.
1242 verkauft Fürst Wizlaw I. dem Magister Ivan die Dörfer
Starkow (Starkove = “alter Ort”),
Redebas (Ratiburitze = “freudiger Ort”),
Karnin (“strafender/unwirtlicher Ort”) und
Velgast (Vilegust/Velegašt = “großer Hain”) .
Gleichzeitig leiht er ihm die Güter zu Erb- und Lehnrecht und überträgt ihm das Patronat der zu erbauenden Kirche.
Magister Ivan begründete das ranische Adelsgeschlecht derer von Starkow, die oft auch Ämter am Fürstenhof ausübten.
Der wachsende Löwe über dem Stufengiebel symbolisiert die Insel Rügen/Rujana und der Greif das Land Barth/Barta, die beiden Teile des Fürstentums Rügen. Beide hier vereinigten Wappenbilder wurden seit Wizlaw II. (1240-1302) als gleichberechtigte Wappen der Rügenfürsten geführt und sind z.B. auf einigen Siegeln zu sehen.
Nach einer von Gottlieb Palleske (Pastor in Starkow 1830 – 1852) aufgeschriebenen Sage wurde der erste Patronatsherr Iven von Starkow unter einem der Kirchenpfeiler begraben. Urkundlich belegt ist die Familie von Starkow an diesem Ort bis ins 15. Jahrhundert.
Die letzten Spuren des Wohnsitzes derer von Starkow sind heute in Form eines mit Findlingen aufgesetzten Uferwalls entlang der Barthe zu finden. Die Burg war, wie auf der schwedischen Matrikelkarte zu erkennen, vollständig von Wallgräben umgeben. Sie war sicher schon in slawischer Zeit als Feste vorhanden.
Der sogenannte „Hofteich“ umfasst die Reste der Wallgräben.
Im 17. Jhd., während des 30jährigen Krieges, wurde der Ort fast vollständig zerstört und in den kommenden Jahrhunderten mühevoll wieder aufgebaut.
Eine besondere Bautätigkeit erlebte der Ort im 18.Jahrhundert, wo das Ensemble mit Pfarrhaus, Schul- und Küsterhaus, Pfarrscheune, Predigerwitwenhaus und dem Pfarrgarten mit Streuobstwiese entstand, welches bis heute erlebbar ist.
Im Jahre 2002 übernahm der Verein die Pflege und Weiterentwicklung des Gartens.
Dadurch kann man heute die verschiedenen gartenhistorischen Zeitebenen und Erweiterungen des Gartens wieder wahrnehmen.
Die barocke Verschönerungspartie axial zum Haus,
der Nutzgarten im östlichen Teil
sowie die landschaftliche Partie des 19.Jahrhunderts im
westlichen Bereich sind neu erlebbar und werden durch geeignete Nutzung erhalten.
In den Jahren 2002-2005 wurden durch den Verein weitere
Gebäude im Pfarrgarten erneuert oder wieder hergestellt:
So der Pfarrstall, das Bienenhaus und das Wegehäuschen.
2005-2008 erfolgte die Wiedererrichtung der Pfarrscheune
als Vereins- und Dorfgemeinschaftshaus an historischer Stelle mit alten Backsteinen aus der Region.
Eine besondere Freude für Besucher ist darüber hinaus die Erneuerung der Straßen und Wege einschließlich der Beleuchtung des Ortes durch die Gemeinde Velgast.
Durch die erfreulichen Veränderungen im Ort konnte eine weitere Abwanderung der Bevölkerung gestoppt werden und sogar eine Verjüngung der Dorfbevölkerung festgestellt werden.
Seit 2010 gibt es einen neu errichteten Spielplatz, den die jüngsten Bewohner und Besucher des Ortes mit Freude annehmen.
Der Verein Backstein-Geist und Garten e.V. führt jährlich Veranstaltungen durch.
Lassen Sie sich einladen - Wir freuen uns auf Ihren Besuch! |
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